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Flohmarkt in der letzten Schulwoche

Ebay? Kennt bestimmt jeder. Zumindest das mit den Kleinanzeigen.
Flohmarkt könnte man vielleicht als einen Vorgänger von Ebay Kleinanzeigen bezeichnen: Dinge an Menschen abgeben, die günstig etwas suchen oder selbst Dinge, die man gut brauchen kann, günstig erwerben. Ohne Fotos, Anzeigentexte, Versand  oder Wege zum Zuhause eines Anbieters. Einfach praktisch.

 

Im Mai wurden noch beim Stadtradeln gesammelte Rad-Kilometer in nicht emittierte Kilogramm CO2 umgerechnet, jetzt tat sich eine weitere Möglichkeit auf, die Umwelt durch eine andere Art des Konsums ein bisschen zu entlasten: nämlich dafür zu sorgen, dass mit einer längeren Nutzung von Dingen Ressourcen geschont, Energie (die z.B. für Produktion und Transport nötig wäre) gespart, weniger CO2 in die Umwelt gebracht wird.

Ein dahin gehendes Problembewusstsein kennen wir von unseren Schülerinnen und Schülern, nun konnten sie sich einen sehr sinnvoller Spaß damit machen, zuhause übrig Gebliebenes weiterzugeben und damit ein bisschen das Taschengeld aufzubessern oder umgekehrt: Für Taschengeld-Beträge durchaus gute Einkäufe zu machen.

 

Am Mittwoch der letzten Schulwoche vor den Ferien hieß Flohmarkt am AKG: ein Treffpunkt im schulischen Rahmen für alle, die gerne mitmachen wollten. Während der 5./6. Stunde hatten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 5, 6 und 7 die Möglichkeit, im Schulhof eine Decke auszubreiten und Bücher, Spielsachen, Kleidungsstücke oder andere Dinge auszulegen, sich im Gespräch darüber mit anderen Schülern auszutauschen und so einmal ganz anders zu begegnen.

Diese freiwillige Aktion war unkompliziert organisiert: Die Schüler konnten individuell mittels einer kurzen Anmeldung ihr Interesse bekunden und sich für die betroffene Doppelstunde von ihren Fachlehrern vom Unterricht befreien lassen. Fast dreißig trafen sich dann zu Beginn der zweiten großen Pause – direkt nach dem Ende eines unangekündigten Übungsalarms – im Hof, rollten oder falteten im Schatten ihre Decken auseinander und rückten die mitgebrachten Gegenstände „ins rechte Licht“. (Letzteres nur im übertragenen Sinne des Wortes, in der Sonne war es viel zu heiß, eine Durchsage kündigte dann auch an, dass es später Hitzefrei gebe.)

 

Im Laufe der fünften Stunde kamen einzelne Klassen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern, um zu bummeln, zu schauen, das Ein oder Andere zu erstehen und mit nach Hause zu nehmen. Mancher Teilnehmer, manche Teilnehmerin fand dann wiederum bei „Nachbarn“ ein Spiel oder ein Top oder eine Dose, in die er sein bzw. sie ihr Geld gleich reinvestierte.

Ganz kostenlos konnten die Schülerinnen und Schüler auf Bücher zugreifen, die die Bibliothek der Schule vor dem Flohmarkt aussortiert hatte. Frau Hochstein hatte diese auf einem Strandtuch rund um ein Schild „zu verschenken“ drapiert, gute Ideen für die freie Zeit in den Ferien. Von Atlanten bis zu Jugendbüchern waren am Ende alle mitgenommen worden.

 

Die Idee für diese Aktion entstand bereits im Rahmen der vorletzten Auszeichnungsveranstaltung der Umweltschulen Südhessens. Hier hatten zwei andere Schulen ihre Erfahrungen mit Kleidertauschmärkten präsentiert. Schülerinnen, die an dieser Veranstaltung (im Herbst 2019, also noch vor Corona) teilgenommen hatten bzw. die Biotop-AG (nicht erst, seit AGs wieder stattfinden können) besuchen, schlugen dann vor, lieber einen Flohmarkt zu veranstalten, was tatsächlich mehr Möglichkeiten ließ. 

Einige schöne Dinge haben so noch vor den Sommerferien eine weitere Runde bei neuen Besitzern gestartet – auch eine Form des Recyclings und ganz im Sinne der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Viel Spaß damit!

 

Susanne Dönicke

 

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