Am 2.2.23 verwandelte sich unsere Mensa in ein Theater: Wir empfingen die Schauspielerin und Puppenspielerin Marina Lahann mit ihrer originellen Inszenierung von „La cigale et la fourmi“ („Die Grille und die Ameise“).

Mit „beeindruckender Bühnenpräsenz“, die ihr im Anschluss von einer begeisterten Schülerin attestiert wurde, entführte sie uns in die Welt altbekannter französischer Volkslieder und klassischer Fabeln:

Grille Cigalotte tanzt und fabuliert den ganzen Sommer lang. Dabei ist sie so sehr in ihr „schönes“ Tun vertieft, dass sie nicht merkt, wie der Winter kommt und sie nicht vorgesorgt hatte. Sie fragt die Maus (la souris), das Eichhörnchen (l´écureuil), und die Ameise (la fourmi) um Nahrung. Niemand will ihr helfen und schließlich fällt sie vor Schwäche um.

Mit überraschender Wendung taucht ein blinder Maulwurf auf und nimmt sich der Künstlerin / Musikerin an. Sie hat ihn den ganzen Sommer lang mit ihrem Gesang erfreut und ihm Seelennahrung gegeben.

Welch´ schönes Plädoyer an die Künste!

Im Anschluss an die Theateraufführung stand die Solo-Schauspielerin für Rückmeldungen und Fragen zur Verfügung. So hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit Fragen zu stellen, die über die Auslegung der Fabel hinausgingen, wie etwa zum Beruf des Schauspielers / Schauspielerin. Dabei erfuhren wir, dass die Inszenierung in der Corona-Zeit entstanden war und sich symbolisch auch mit der Frage der Systemrelevanz der Künste auseinandersetzt.

Die Grille Cigalotte lud uns auf charmante Weise dazu ein, unsere Sprachkenntnisse zu erweitern und uns die Frage zu stellen: „Sollten wir nicht alle ein bisschen mehr Grille sein?“

Geschickt wurde außerdem eine weitere Fabel von La Fontaine rezitiert, erst auf Deutsch, dann auf Französisch, so dass auch die weniger sicher Französischsprechenden gebannt der Geschichte folgen konnten.

Ein herzliches Dankeschön geht an den AKG-Förderverein für die großzügige finanzielle Unterstützung!

J. Klarmann