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Dr. Jutta Weikel sprach vor Eltern über das Thema Internetnutzungsstörungen und Suchtverhalten

Im Rahmen des AKG-Forums hielt Dr. med. Jutta Weikel von der Vitos Klinik Heppenheim einen aufschlussreichen Vortrag zum Thema „Spielen ohne Grenzen – Risiken und Nebenwirkungen“. Die AKG-Abiturientin von 1992 informierte in der sehr gut besuchten Mensa des AKG  interessierte Eltern über die Gefahren von Internetnutzungsstörungen und hielt zusätzlich einen separaten Vortrag für die Schüler der neunten Klassen.

 

Dr. Weikel präsentierte aktuelle Zahlen zur Smartphone-Nutzung bei Kindern: Bereits 21 Prozent der Sechs- bis Neunjährigen und sogar 80 Prozent der Zehnjährigen besitzen ein eigenes Smartphone. Seit November 2024 werden Internetnutzungsstörungen offiziell als Erkrankungen erfasst, wobei zwischen Computerspielstörungen und Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörungen unterschieden wird. Die Prävalenz liegt bei Computerspielstörungen bei zwei bis drei Prozent, bei Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörungen bei etwa fünf Prozent – das bedeutet statistisch ein betroffenes Kind pro Schulklasse.

 

Eine Computerspielsucht zeichnet sich durch drei Hauptmerkmale aus: Kontrollverlust, Interessensverlust und die Fortsetzung trotz negativer Konsequenzen. Besonders das „Belohnungsprinzip“ der Spiele und deren „Endlosigkeit“ bergen große Risiken. Dies kann zur Vernachlässigung sozialer Kontakte und körperlicher Bedürfnisse führen. Die Referentin erläuterte, dass die Ursachen für eine Spielsucht in der Kombination sozialer, biologischer und psychologischer Faktoren liegen können.

 

Aktuelle Studien zeigen zudem einen deutlichen Anstieg sowohl des Konsums Sozialer Medien als auch der Videospielnutzung während der Pandemie. Dr. Weikel betonte die Wichtigkeit früher Prävention und warnte davor, bereits Kleinkinder mit Bildschirmen „ruhigzustellen“. Sie stellte den Eltern praktische Hinweise und nützliche Informationsquellen zur Verfügung.

Schulleiterin Nicola Wölbern freute sich besonders, dass Dr. Weikel auch in zwei Jahren wieder für dieses wichtige Präventionsformat zur Verfügung stehen wird. Das AKG setzt damit sein Engagement fort, Schüler und Eltern für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu sensibilisieren.

 

C. Roth

 

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