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AKG Handball Mädels belegen zweiten Platz beim Landesentscheid Hessen

 

Endlich war es so weit! Selbst der Bahnstreik konnte die Teilnahme am Landesentscheid Hessen nicht mehr verhindern. Wochenlang hatte die Schulmannschaft der Altersklasse IV für dieses Turnier trainiert und selbst in den Weihnachtsferien Extraschichten und Freundschaftsspiele absolviert. Das Ziel war klar – das große Finale in Berlin!

 

Nach einer dreistündigen Anfahrt mit dem Bus kam die Mannschaft um Claudia Richter endlich in Fulda an und die Zuschauer konnten die Angespanntheit der Spielerinnen direkt spüren. Es begann ein Drama in fünf Akten, welches alle Beteiligten wohl nie vergessen werden. Bereits im ersten Spiel (1. Akt) gegen Lauterbach übertrug sich die Nervosität der Spielerinnen auch auf deren Leistung. Zahlreiche Bälle wurden frei vor dem Tor verworfen und erst gegen Ende des Spiels konnte sich die Mannschaft entscheidend auf 8:3 absetzen, da die Torhüterin Sarah Huber zahlreiche Bälle entschärfen konnte und das Aufholen der Gegnerinnen zu verhindern wusste. In Spiel 2 gegen Rodgau wurde endlich die Nervosität abgelegt. Schöne Abläufe und gute Abwehrarbeit sorgten schnell für klare Verhältnisse, verdient wurde das Spiel mit 12:5 gewonnen, sowie die Halbfinalteilnahme gesichert.

 

Das dritte Gruppenspiel gegen die ebenfalls ungeschlagene Mannschaft aus Melsungen strapazierte das Nervenkostüm der mitgereisten Eltern deutlich mehr. Eine eigentlich klare Führung von 7:3 schmolz immer weiter zusammen und glücklicherweise wurde das Spiel beim Stande von 10:9 für das AKG abgepfiffen. Als Tabellenführer wartete nun das Halbfinale gegen Hanau.

Leider wurden gleich zu Beginn einige Chancen liegen gelassen, so dass es ein sehr nervöser Start in das Spiel wurde. Erst beim Stande von 2:2 gelang es den AKG Mädels einen Zwischenspurt durch schöne Tore von Marie Krauss auf 6:2 hinzulegen. Jedoch bewies Hanau Moral, Tor um Tor wurde aufgeholt und die Führung zum 8:9 erzielt. Die Nerven lagen bei beiden Mannschaften blank. Doch glücklicherweise funktionierte das Zusammenspiel zwischen Alia di Guilio, Marie Krauss und Eva Achtmann sehr gut, so dass Eva Achtmann eine Minute vor Schluss den Führungstreffer zum 12:11 erzielen konnte. Nun galt es eine Minute lang gegen die starken Rückraumspielerinnen aus Hanau die Abwehrreihen zu schließen. Mit vereinten Kräften gelang es schlussendlich den letzten Angriff der Hanauerinnen zu überstehen und im Anschluss sich über den Finaleinzug zu freuen.

 

Es kam, wie es kommen musste, das letzte Spiel gegen Lahnau musste über den Sieg im Landesfinale und die damit verbundene Finalteilnahme in Berlin entscheiden. Zog man die Ergebnisse von Lahnau zu Rate, war das AKG klar in der Aussenseiterrolle, da Lahnau sehr überlegen durch die Vorrunde und das Halbfinale marschierte.

Natürlich war die Anspannung auf beiden Seiten sehr hoch. Lahnau führte zwar bis zur Mitte der zweiten Halbzeit immer mit 1-2 Toren, aber die AKG Mädels schafften es durch schöne Tore von Marie Krauss, Carolin Streng und Eva Achtmann immer wieder den Anschluss zu halten. Besonders die starke Abwehr um Lea Weber gegen die teilweise deutlich größeren Spielerinnen überzeugte in diesem Spiel. Gegen Ende des Spiels überschlugen sich dann die Ereignisse, Carolin Streng erzielte die Führung zum 13:12 und die Hoffnung keimte auf, dass man tatsächlich gewinnen konnte. Allerdings gab es gleich im Anschluss den Ausgleich und 20 Sekunden vor Schluss noch den Führungstreffer für Lahnau. Über eine schnelle Mitte und eine schöne Ballstafette gelang der Ball zu Lucia Schürer, die sich am Kreis unter Einsatz aller Kräfte durchsetzen konnte und mit der Schlusssekunde den Ausgleichstreffer erzielte.

 

Das Spiel musste somit im 7-Meter-Schießen entschieden werden. Für beide Mannschaften war es das erste Mal im Leben, dass sie so einen Sieger ermitteln mussten. Fünf Schützinnen mussten sich dem Druck stellen. Der erste Siebenmeter für das AKG war gleich drin und Sarah Huber konnte die ersten drei Würfe der Gegnerinnen entschärfen. Leider gelang es den Lahnauer Team die letzten beiden Würfe erfolgreich zu gestalten und das AKG scheiterte an der guten Lahnauer Torhüterin, so dass man schlussendlich mit 15:16 das Spiel verloren hatte. Leider war damit auch der Traum Berlin für dieses Jahr geplatzt und die mitgereisten Eltern mussten ihre Kinder nach dieser schmerzhaften Niederlage trösten. Für die Mannschaft war es natürlich hart, dass sie als Verlierer vom Platz gehen musste, noch mehr schmerzte es sie allerdings, dass sie es nicht schafften ihrer Trainerin den gebührenden Abschied auf der größten Bühne des Schulhandballs in Berlin zu bereiten. Nach Jahrzehnten toller Arbeit war dies das letzte (dramatische) Spiel unter der Regie von Claudia Richter, der es während der Ansprache nach dem Spiel sehr schwerfiel, nicht auch die eine oder andere Träne zu verdrücken. Es war eine großartige Reise durch die einzelnen Turniere mit der Schulmannschaft in diesem Schuljahr und sicherlich werden die Mädels es in den nächsten Jahren wieder versuchen das Ticket nach Berlin zu lösen.

 

Vielen Dank an dieser Stelle für die aufopferungsvolle, jahrzehntelange Arbeit von einer großen Trainerin – Claudia Richter! Die Mannschaft wird dieses Turnier und die Zusammenarbeit mit Ihnen sicherlich nie vergessen!

 

Im Einsatz waren:

Marie Krauss 22, Eva Achtmann 9, Carolin Streng 9, Alia di Guilio 7, Nika Bonerz 1, Laura Hammes 3, Lucia Schürer 3, Milla Rettig, Helena Rosenkranz, Sarah Huber (Tor).

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