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Die Schule wird zum Märchenschloss

 

Am Donnerstag, den 30.11.23 fand die Märchennacht am AKG für alle Fünftklässler sowie deren Eltern und Geschwister statt. Seit mehreren Jahren zur Tradition geworden und immer wieder mit neuen Ideen gespickt, ist dieser Abend ein Gemeinschaftserlebnis für die „Kleinen“ und gleichzeitig einmal Deutschunterricht der ganz anderen Art. Hierbei soll natürlich das Lesen und Vorlesen von Märchen, aber genauso das Erleben und selbst Erfahren von Geschichten im Vordergrund stehen. Märchen helfen Kindern, in der sie umgebenden Welt Orientierung zu finden, weil Gut und Böse klar definiert sind. Sie helfen Ängste abzubauen, denn schwierige Situationen können überwunden werden. Zudem haben sie eine ganz besondere Sprache und eröffnen einen Zugang zu Literatur. Wie wichtig eine frühe Motivation und Lesefreude ist, zeigen Studien: Das Vorlesen für die Jüngsten und das Lesen in der Kindheit haben erhebliche Auswirkungen auf das Sprachvermögen und das Denken, die weitere Bildung und ein erfolgreiches Berufsleben.

 

Um diese Freude am Lesen weiter zu fördern, organisiert die Fachschaft Deutsch mit der Hilfe von vielen fleißigen Licht-Helferwichteln der Event-AG und der Unterstützung der Eltern eine Märchennacht. Und so wandern die Klassen nach einer kurzen Begrüßung am farbig erstrahlenden Hauptportal des AKG-Märchenschlosses, begleitet von ihren Klassenlehrern und Klassenpaten, neugierig zuschauend, lesend, zuhörend, spielend, ratend, bastelnd, kletternd und knuspernd durch die liebevoll vorbereiteten Stationen. Sie begegnen hier und da ihren Lehrerinnen und Lehrern verdächtig ähnlich sehenden Märchenfiguren, wie zum Beispiel dem gestiefelten Kater, einem tapferen Ritter, einer Königin, einer Hexe, Rotkäppchen, dem Sterntalermädchen oder gar den Bremer Stadtmusikanten. Während die 5a in der Bibliothek einer Märchenerzählerin lauscht, tritt die 5b beim Märchenquiz gegen den schrecklichen Baldur an, der die Kinder in steinerne Gartendekoration verwandeln will, sollten sie nicht genügend Haselnüsse sammeln und gegen ihn verlieren. Zur selben Zeit befindet sich die 5s auf dem Märchenparcours in der Turnhalle, überwindet Hindernisse, erklimmt Rapunzels Turm und sortiert die guten Erbsenbälle ins Töpfchen. Die anderen drei Parallelklassen basteln derweil Lesezeichen und Scherenschnitte, stöbern in Märchenbüchern oder bitten ihre Klassenpaten daraus vorzulesen, lassen es sich im Café „Knusperhäuschen“ gut gehen oder schauen sich von der Theater-AG lustig inszenierte Märchenszenen im Speichertheater an. Manchmal gehen hier die Märchen etwas anders aus, so hat etwa Rotkäppchen im richtigen Moment ihr Pfefferspray parat, jedoch trägt natürlich der Wiedererkennungswert einer jeden dargestellten Figur, nicht zuletzt durch die allseits bekannten Sprachformeln („Großmutter, warum hast du so große Ohren?“), zu großem Spaß bei Kindern und Eltern im Publikum bei.

 

Der Erlös des Knusperhäuschens wird am Ende nicht Hänsel und Gretel überlassen, sondern gespendet für die Anschaffung neuen spannenden Lesestoffs und in Form von überschüssigen Lebkuchen an die Bensheimer Tafel.

 

I. Hochstein

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