Hallo, oder auch Schalom!
Am 5. Juli haben wir, die Kinder der Klasse 6s, mit Frau Kliba, unserer Lehrerin für Religion, und Frau Schmitt, unserer Klassenlehrerin, eine Exkursion in die Westend-Synagoge unternommen. Anlass war das Thema „Judentum“ im Religionsunterricht. Da dieses Thema auch für die Schülerinnen und Schüler aus dem Ethikkurs interessant war, sind alle Kinder aus der 6s mitgekommen. Die Westend-Synagoge ist die größte Synagoge in Frankfurt am Main und das geistliche Zentrum des jüdischen Gemeindelebens der Stadt. Sie wurde 1908 erbaut und 1910 eingeweiht. Sie überstand die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Vollständig und originalgetreu wurde sie erst zwischen 1989 bis 1994 restauriert.
Vor Beginn unserer Führung wurden die Jungen gebeten, ihre mitgebrachten Kappen aufzusetzen, weil im Judentum Jungen und Männer an Gebetsorten eine Kippa tragen müssen. Diese kreisförmige, flache Kopfbedeckung bedeckt den Hinterkopf. Damit zeigen männliche Juden ihre Demut und Ehrfurcht gegenüber Gott. Bei der Führung haben wir viel Wissenswertes über das Judentum und die Geschichte der Juden in Deutschland erzählt bekommen. Der Begriff „Synagoge“ bedeutet übersetzt Haus der Versammlung. Dort wird gebetet und es finden dort auch die gemeinsamen Gottesdienste statt. Dabei sitzen die Frauen getrennt von den Männern. Entweder nehmen die Frauen im hinteren Teil des Gebetssaals oder auf der Empore Platz.
Im Zentrum des Gebestssaales steht die Bima. Sie ist ähnlich einem Altar, wie man auf dem Foto sehen kann. Auf ihr wird die Tora, die Heilige Schrift der Juden, verlesen. Die Tora ist eine Rolle und in hebräischer Schrift von Hand verfasst. Uns wurde auch erklärt, dass man zum Deuten auf eine Textstelle einen Zeigestab, genannt Jad, verwendet. Dieser hat den Zweck, „dass man mit seinen Wurstfingern nicht die Tora vermatscht“. Diese Formulierung unserer Führerin Frau Keck war sehr anschaulich. Sehen konnten wir die Torarollen nicht, da sie nur von den beiden Rabbinern, die die Gottesdienste halten, hervorgeholt werden dürfen. In der Westend-Synagoge werden die Rollen hinter einem Vorhang verwahrt. Neben dem Vorhang befinden sich rechts und links an der Wand jeweils drei dem Vorhang zugewandte Löwen aus blauen Mosaikfliesen. Sie beschützen sinnbildlich die Torarollen. Wer die Torarollen trotzdem sehen möchte, kann sich bei youtube das Video „Der Judentum-Check“ / Reportage für Kinder / Checker Tobi“ anschauen. Dort kann man die imposant geschmückten Pergamentrollen sehen.
Uns wurden auch noch die goldene Menora gezeigt. Eine Menora ist ein siebenarmiger Kerzenleuchter. Sechs dieser Arme stehen für die 6 Tage, an denen Gott die Welt erschaffen hat. Der siebte Arm steht für den Schabbat, das ist der Ruhetag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll. Ein weiterer symbolträchtiger Gegenstad in der Synagoge ist „das ewig brennende Licht“. Es hängt von der Decke herab und symbolisiert die Präsenz Gottes und den unsterblichen Glauben an ihn. Zu sehen ist das Licht auf dem Foto über dem blauen Vorhang, hinter dem sich die Torarollen befinden, bewacht von den blauen Löwen.
Wir danken Frau Keck für die informative Führung und unseren Lehrerinnen für den tollen Ausflug.
Danke, oder toda!
verfasst von Greta Mihm