Die akademische Feier und der Abiturball 2025
Während auf dem Schulhof schon die Aufbauarbeiten für den Abiball begannen, versammelten sich in der Mensa 61 Schülerinnen und Schüler zur Akademischen Feier: Für Schüler und Lehrer ein Höhepunkt im schulischen Leben. Nicht nur, weil sie am Ende die allgemeine Hochschulreife in den Händen halten, sondern auch, weil sie Abschied nehmen müssen von Freunden, Lehrern und einer Schule, die für viele ein Zuhause geworden ist. Dass dieses Zuhause nicht immer so gemütlich war, wie das Sofa in den eigenen vier Wänden, machte die Schülerrede deutlich. Unter dem Motto „Leben auf einer Baustelle“ blickten Lisa Schuster, Felicitas Römer und Konstantin von Holtum auf ihre neunjährige Schulzeit zurück. Ironisch, aber auch wehmütig beschrieben die Schüler ihre Stationen auf dem Weg zum Abitur. Zum Abschluss der Wunsch für nachfolgende Schüler Generationen: Dass diese von den umfangreichen Bauarbeiten profitieren mögen, so etwa, wenn im neuen Schuljahr endlich der lang versprochene Sextanertrakt eröffnet wird.
Unter dem Motto des diesjährigen Kirchentags „Mutig – stark – beherzt“ sprach die Schulleiterin Nicola Wölbern über die Tugenden, die es den Schülern ermöglichen sollten, ihre Zeit auch nach der Schule zu meistern. Gerüstet dafür sollten sie sein.
Ob sie allerdings in der Lage sein würden, sich ihre Pausenbrote selbst zu schmieren, die Sporttaschen selbst zu packen und Stundenpläne selbst herauszusuchen – daran konnte die augenzwinkernde Elternrede manche Zweifel wecken. Denn diese Herausforderungen waren nicht einfach mit Hilfe der KI zu bewältigen, die die Schüler in ihrer Rede noch gepriesen hatten.
Aber vielleicht neigen Eltern dazu, die Entwicklung ihrer Kinder kritischer zu sehen, als es angebracht ist. Immerhin hat der Jahrgang den eigenen Abiball komplett selbständig organisiert und finanziert – wenn auch mit tatkräftiger Hilfe der Event-AG. Welche Schule im Kreis kann von sich behaupten, nahezu ohne externe Hilfe auf dem eigenen Schulhof eine solche Abschlussfeier zu organisieren? Dafür nötig war eine bewegliche Bühne, eine Konstruktion aus Traversen, an denen modernste Bühnentechnik aufgehängt wurde. Dass Nachschichten und Nachtwachen erforderlich waren, um alles zu bewachen, nahmen die Schüler mit Gelassenheit: Manch einen von ihnen konnte man am Freitagmorgen im Pyjama aus dem Schlafsack kriechen sehen. (Besonders erwähnt seien hier Bernhard Leicht und Sebastian Meyer, der eine als Organisator für den Jahrgang, der andere als Kopf der Event-AG.)
Doch bevor gefeiert werden konnte, galt es noch, zu ehren und zu danken: Zu ehren waren zum einen besondere schulische Leistungen, aber auch ganz besonderes schulisches Engagement.
Zunächst wurde der Walter-Renneisen-Preis an Ronja Richter verliehen für ihre außerordentlichen Leistungen im kulturellen Bereich: Ronja sang über viele Jahre im Jungendchor und stand für die beiden Theater-AGs des AKG (deutsch und englischsprachig) auf der Bühne. Dabei stellte sie sich immer in den Dienst der Mannschaft bzw. des Ensembles, war eben keine klassische Rampensau, wie in der Laudatio hervorgehoben wurde.
Danach erhielt Fabian Rentsch den Preis der Schulleiterin. Engagiert in vielen AGs, musikalisch hochbegabt, eine zentrale Figur in der Bigband und im Schulleben. Und natürlich auch bei der akademischen Feier zusammen mit Fabian Klein, Nils Witte, Rabenna Klawitter und Max Schuch im Einsatz mit der Kombo Jazz-Police, die das Publikum mit selbst arrangierten Stücken begeisterte.
Zum Abschluss wurde Max Schuch die höchste schulische Auszeichnung „Pro Virtute et Prudentia“ verliehen. „Prudentia“ zeigte Max schon früh, wie seine Tutorin Cornelia Riederer hervorhob, die ihn in der Mathe-AG als Sextaner kennen gelernt hatte. Und auch Virtute besitzt er, wie sich unter anderem an der Übernahme der Stufenklasse zeigte. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, ging es doch darum, den Abiball zu finanzieren.
Nach diesen Ehrungen blieben noch die Danksagungen. Sicherlich sind viele am Erfolg der Abiturkampagne beteiligt, vor allem aber ist die Sekretärin Andrea Schwarz zu erwähnen. Da sich die Oberstufenleiterin Frau Dr. Proesmans in der heißen Phase des Abiturs einen komplizierten Beinbruch zugezogen hatte und nur noch vom Krankenbett aus unterstützen konnte, bleib vieles an Frau Schwarz hängen.
Und so konnte Frau Dr. Poesmans von ihrem Rollstuhl aus stolz auf eine gelungene Abiturkampagne zurückblicken. Sie sollte sich aber nicht dem Trugschluss hingeben, dass sie für den Prozess nicht notwendig wäre: Ohne die vorausschauende Planung des Oberstufenteams Goele Proesmans und Felix von Lehmdens und die Unterstützung des Schulleitungsteams wäre Frau Schwarz dieser Job wohl nicht so perfekt gelungen. Auch sie schien sich das Motto des Kirchentags zu eigen gemacht haben.
Jetzt blieb allen nur noch das Feiern. Da das Wetter mitspielte, konnten sich alle bei sommerlichen Temperaturen auf dem Schulhof darüber freuen, nicht in einer stickigen Halle zu verbringen. Getanzt wurde auf dem Hof und auf der Bühne leidenschaftlich. Vor allem von einem entfesselten Männerballett, gecoacht von Franziska Dröscher und Carla Brückner.
Und da in der Schule das gleiche Motto gilt wie auf dem Fußballfeld bleibt nur zu sagen: Nach dem Abitur ist vor dem Abitur. Abitur 2026 kann kommen! Wie es beim Skifahren heißt: Hals- und Beinbruch allen Abiturienten. Und Frau Dr. Proesmans eine schnelle Heilung.
Florian Krumb

Tutoriate Riederer und von Lehmden

Tutoriat Schaffert

Tutoriat Polzer
Fotos: Stefan Meinberg









