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Fahrt von zwei Q1-Kursen nach Weimar

Hatte Goethe eigentlich Kinder? – Mit dieser und anderen Fragen durften sich das Geschichts- und Deutschtutoriat der Q1 am ersten Tag ihrer zweitägigen Weimarfahrt im Rahmen eines Rundgang-Quizzes befassen. Dieses startete nach einer angenehmen Zugfahrt und dem Check-In im Hostel bei der Statue zweier einflussreicher Schriftsteller, die dem Ein- oder Anderen bestenfalls bereits aus dem Deutschunterricht bekannt waren.

Selbstverständlich ist von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller die Rede, deren ehemalige Residenzen ebenfalls Bestand des Rundgangs waren. Darunter auch das Haus der Weimarer Republik, das Nationaltheater, der Marktplatz, die Anna-Amalia-Bibliothek und Goethes Gartenhaus. Leider fehlte die Zeit, die jeweiligen Attraktionen näher zu erkunden.

 

Tatsächlich hatte Goethe fünf Kinder, wie Frau Proesmans am Goethehaus auf dem Frauenplan erzählte, bevor sie einen etwas unkonventionellen Arbeitsauftrag erteilte: Nach ca. einer Stunde Pause sollte jede Quizgruppe mit einer Anekdote zu Weimar zurückkehren. Diverse Herangehensweisen erbrachten vielfältige Ergebnisse. Wer hätte gedacht, dass in Weimar der erste traditionelle Weihnachtsbaum aufgestellt wurde? Oder dass Goethe Kunstwerke in der Kulturstadt platzierte, bloß weil er sie schön fand? Doch nicht nur Museumsbesuche, Gespräche mit Einwohnern und Statueanalysen fanden statt – auch die Wirtschaft wurde gefördert! Dies geschah beispielsweise durch Besuche in gemütlichen kleinen Cafes, um sich mit einer deliziösen heißen Schokolade aufzuwärmen.

Zum Abschluss vor dem Abendessen gab es einen Spaziergang durch den Park zur Villa Haar, ein bezaubernder Ort zum Heiraten, der vor DDR-Zeiten ein Kinderheim war. Die Ruinen auf dem Weg fielen direkt ins Auge – interessant, dass sie nicht echt, sondern lediglich als „Stimmungsmacher“ für die Atmosphäre der Romantik errichtet worden sind!

Nach über 10 000 Schritten war das Abendessen wohlverdient. Auch bei Nacht sah Weimar überaus bezaubernd aus. Jedoch wurden die atemberaubend schönen Gebäude vor Augen gegen üppige Portionen Käsespätzle, Schnitzel und Burger ausgetauscht.

Zum Ausklang des Abends gab es die Möglichkeit, das weimarer Nachtleben zu erkunden, oder im Hostel zu entspannen.

Am nächsten Morgen, nach einem schnellen Frühstück, bei dem der Pancake-Automat besondere Beliebtheit erfuhr, befanden sich beide Tutoriate im Bus auf dem Weg in die Gedenkstätte Buchenwald. Nach einem kurzen informativen Video, inklusive Augenzeugenaussagen, startete eine Tour über das Gelände, geführt von Hr. Kempken. Vor dem Konzentrationslager befand sich ein Tierpark für die Familie des Kommandanten und die Tore enthielten den Spruch „Jedem das Seine“ – invertiert. Der Besuch des Krematoriums war jedoch am bestürzendsten. Hier konnten die Vernichtungsöfen, Arztzimmer, sowie ein Nachbau eines Genickschuss – Raumes besichtigt werden.

 

Danach teilten sich die Kurse auf. Der Deutsch-LK nahm den nächsten Bus zurück nach Weimar, um dort den Rokoko-Saal der wunderschönen Anna-Amalia Bibliothek zu bewundern, während der Geschichts-LK einen Museumsbesuch in der Gedenkstätte tätigte. Dieser nahm alle stark mit, doch trotz der Grausamkeit ihrer Inhalte waren die informativen Ausstellungskästen dennoch sehr interessant und lehrreich. Viele waren schockiert zu lernen, dass die Soldaten des Lagers Souvenirs aus menschlicher Haut anfertigten und einander damit beschenkten.

 

Nach diesem eindrucksvollen Erlebnis, wartete der Kurs im Cafe der Gedenkstätte auf den Bus, um das Gepäck aus dem Hostel zu holen. Danach gab es für alle noch etwas Freizeit in Weimar. Eine Gruppe des Geschichts-LKs beschloss beispielsweise, sich auch noch die Anna-Amalia-Bibliothek anzusehen, erfolgreiche Shopping-Trips wurden jedoch auch unternommen.

Treffpunkt Bahnhof verkündete Frau Proesmans auch schon die Gewinner des gestrigen Quizzes und überreichte ihnen den versprochenen Pizza-Gutschein. Daraufhin ging es zurück nach Bensheim, wieder mit dem Zug.

 

Die Fahrt war eine schöne, bereichernde Erfahrung und konnte durch das abwechslungsreiche Programm alle ansprechen.

 

Mina

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