Chor feiert 40-jähriges Jubiläum mit 300 Stimmen
Sehr, sehr oft sind feuchte Augen zu sehen gewesen am Jubiläums-Wochenende. Die ein oder andere Träne musste auch weggewischt werden beim Höhepunkt des Fests. Einen traurigen Anlass aber gab es nicht, im Gegenteil.
Die Rührung überkam Mitwirkende und Zuhörer in der rappelvollen Pfarrkirche Sankt Georg, spätestens als Josef Gabriel Rheinbergers „Abendlied“ zum Abschluss eines zweistündigen Konzerts erklang. Und wie erklang.
Sage und schreibe 300 Sängerinnen und Sänger, der aktuelle Jugendchor am AKG und dazu die fünffache Menge an Ehemaligen erhoben die Stimmen, um eine viel kleinere, aber sehr bedeutsame Zahl zu feiern. Vor 40 Jahren hatte der inzwischen 79 Jahre alte Musiklehrer Manfred Hein den Jugendchor und damit eine in die Welt wirkende Musiktradition gegründet.
Zusammen mit den beiden anderen AKG-Chordirigenten, Sabine Wulff und Markus Detterbeck, demonstrierte der unverändert springlebendige Hein am Samstag, dass der gemeinsame Nenner die Qualität ist. Musikalisch haben sich die Generationen in verschiedene Richtungen entwickelt.
Von den Jüngeren gab es etwa die Wise-Guys-Weise „Wie kann es sein?“ zu hören oder ein Arrangement von Leonard Cohens unverwüstlichem „Hallelujah“. Die Ehemaligen, die ihrerseits mehrere Generationen abdeckten, ließen Klassiker der AKG-Chortradition hören: Motetten von Felix Mendelssohn etwa, Anton Bruckners „Locus iste“ oder ein Stück Alte Musik von Heinrich Schütz.
Der frenetische Applaus war nicht der einzige Ertrag des von Cosima Seitz originell moderierten Spätnachmittags. Die Hälfte des Konzerterlöses geht an die Organisation Masifunde des Mitwirkenden Jonas Schumacher, die im südafrikanischen Walmer Township wirkt.
Vor und nach dem Konzert gab es viel zu bereden unter den 300 Sängerinnen und Sängern, von denen gar nicht wenige ihr Auskommen als Musiker haben.
Iris Hochstein und Dirk Natho hatten für den reibungslosen Ablauf einer Chorprobe am Freitag und eines gemeinsamen Essens im Auerbacher Bürgerhaus Kronepark gesorgt: Dort wurde fast ebenso viel gesungen wie gegessen und getrunken.