Vielfältige musikalische Einstimmung auf Weihnachten
Was wäre die Winter- und Weihnachtszeit ohne Musik? – Nicht vorstellbar. Als Schule mit Schwerpunkt Musik versetzt auch das AKG in der Adventszeit Instrumente, Stimmbänder und Herzen in Schwingung. Alljährlich findet an der Schule das beliebte Weihnachtskonzert aller Ensembles und in St. Georg Bensheim die „Adventsmusik im Kerzenschein“ statt, bei dem unser Jugendchor traditionell neben und gemeinsam mit anderen Chören immer wieder bewegt und begeistert. So war es auch in diesem Jahr, erstmals unter neuer Leitung von Elena Beer und Carlo Stottmeier, die seit Beginn dieses Schuljahres mit den Jugendlichen daran arbeiten, die bewährten Traditionen trotz Veränderungen zu pflegen. Beide Veranstaltungen waren – am AKG von der versierten Event-AG und in der Kirche vom Kerzenschein in stimmungsvolles Licht getaucht – auch in diesem Jahr wieder ein großer Erfolg.

Profilchor der 6. Klassen

Chor der 7. und 8. Klassen

Jugendchor
Immerhin schon zum zweiten Mal findet am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien in der 2. Stunde auch wieder das gemeinsame Weihnachtssingen auf den hallenden Fluren des AKG statt. Unsere Kleinen präsentieren ihre Weihnachtslieder und laden alle im Haus zum Zuhören und Mitsingen ein.
Dass die intensive Probenarbeit der Musikfachschaft am AKG seit Jahren für kurzweilige, athmosphärische und anspruchsvolle Unterhaltung zu Weihnachten steht, und dass unsere neuen Musikkolleginnen in diesem Rahmen ein großartiges Debüt hingelegt haben, war auch im Bergsträsser Anzeiger zu lesen:
Thomas Tritsch im BA vom 15.12.2025:
Von Tschaikowski bis Jazz
Chöre und Orchester brillieren beim Weihnachtskonzert in der voll besetzten Mensa.
Nun ist es auch schon wieder 14 Jahre her, dass das Weihnachtskonzert des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums aus dem Parktheater in die damals brandneue Mensa umgezogen ist. Seither haben die Ensembles noch immer genug Platz auf der Bühne gefunden – auch wenn das Orchester oder die Big Band so manches Mal recht eng zusammenrücken mussten.
Die jungen Musiker von damals sind der Schule längst entfleucht, der gute Klang ist geblieben. Als Schule mit musikalischem Schwerpunkt ist das AKG dem schönen Klang besonders verpflichtet. Das Weihnachtskonzert gehört zu den beiden großen musikalischen Veranstaltungen im kulturellen Jahreskalender der Schule – die andere ist das Sommerkonzert. Auch am Donnerstagabend blieb in der Mensa kein Platz unbesetzt. Vor rund 400 Gästen zeigten Orchester, Chöre und Big Band ihr umfangreiches Können. Moderiert wurde der Abend von Victoria Auer, Nils Lampert, Philipp Heß und Marlene Meyer zu Schwabedissen.
Den Auftakt machte der Chor der 5. und 6. Klassen unter der Leitung von Gregor Knop. Der Regionalkantor, ein erfahrener studierter Schul- und Kirchenmusiker, führte das Unterstufenensemble in bemerkenswerte klangliche Sphären, ohne den jungen Stimmen die Leichtigkeit zu nehmen. Das fragile „Maria durch ein Dornwald ging“ ist ein Adventslied, dessen Melodie wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert stammt. Eine Allegorie auf die Hoffnung, die mit der Menschwerdung Gottes verbunden ist, wenn ein abgestorbener, laubloser Wald angesichts der Präsenz Marias mit dem göttlichen Kind zu blühen beginnt. Das leise Stück erstrahlte in der Mensa in stiller Kraft und bahnte sich trotz großem Auditorium seinen Weg bis in die hinteren Reihen.
Fast hätte man schon nach 15 Minuten meinen können: Mehr Weihnachten geht nicht! Dem atmosphärischen Auftakt folgte eine Hommage an die Adventszeit in facettenreichen Varianten. Der Profilchor der 6. Klassen unter der Leitung von Charlotte Schlichter berichtete von einer verträumten „Weihnachtswinterwunderwelt“ und anderen Geschichten aus dem Repertoire der Lichterkinder: ein Hamburger Musikprojekt, das ausschließlich von Kindern getragen wird. Unter der Regie von Elena Beer servierte der Chor der 7. und 8. Klassen ein feines Experiment: Verschiedene traditionelle Weihnachtslieder erklingen in gleicher Harmonie, verschmelzen in eine polyphone und simultane Klangmelange. Mit diesem Quodlibet, was jeder AKG-Lateiner wohl sofort übersetzen könnte (im Sinne von: „wie es beliebt“), hatte der Chor dem Konzert ein interessantes neues Licht hinzugefügt.
Mit dem schwedischen Weihnachtslied „Jul, jul, strålande jul“ („Weihnachten, strahlendes Weihnachten“) ging es Richtung Pause. Mit „Ring, Christmas Bells“ aus der Ukraine erstrahlte das musikalische und kulturelle Erbe Osteuropas in traditionellen Chormelodien, in denen die frohe Botschaft in hymnischer Fülle erklingt und sich mit christlicher Demut vereint.
Den Auftakt der zweiten Hälfte bildete das Vororchester, diesmal unter der Leitung von Charlotte Schlichter. Bestehend aus den Schülerinnen und Schülern der Sexta und Quinta war es für einige der erste große Auftritt auf einer Bühne. Dafür agierten die jungen überaus souverän und bildeten eine direkte Brücke zum Orchester von Gundolf Aisenpreis. Aus dem Märchen-Ballett „Der Nussknacker“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, 1892 uraufgeführt, erklangen Auszüge aus der berühmten Suite – farbig orchestriert und besonders plastisch dargeboten. Darunter der „Tanz der Zuckerfee“ und der „Russische Tanz“. Die Suite spiegelt weihnachtliche Vorfreude: Da marschieren Zinnsoldaten, tanzen Schneeflocken und verwandelt sich ein Nussknacker in einen zauberhaften Prinzen. Und weil sich das AKG-Orchester nicht nur sicher in dieser märchenhaften Dramaturgie bewegt, sondern auch Sinn für dramatische, aber klug inszenierte Brüche hat, beendet es seinen Auftritt mit einem Zitat aus der von Kritikern hochgelobten Filmmusik von „Interstellar“. Der Soundtrack des epischen Science-Fiction-Werks stammt von Hans Zimmer und übt sich in poetischer Stille und emotionaler Pracht. Kein monumentales Gedonner und keine aufblitzenden Klangkaskaden, sondern eine langsame, zerbrechliche Melodie über einen Vater und seine Beziehung zu seiner Tochter in einer dystopischen Zukunft.
Wegweisend und stilbildend war auch das 1958er Jazzalbum „Milestones“ von Miles Davis. Eine Essenz des Modern Jazz und zugleich der Beginn des Modal Jazz. Das Titelstück wurde von der Big Band der Schule als Intro ausgesucht. Wunderbar cool intoniert und von einem spannungsgeladenen Minimalismus, lässt sich das Quintett-Stück auch in großer Besetzung gut hören. Unter der Leitung von Bernhard König zog die Band alle Register, als Sängerin war Mara Fritz mit dabei. Finale war Cyndi Laupers ikonisches „Time After Time“. Miles Davis nahm den Song 1985 auf. Damit schloss sich der Kreis, begleitet von einem langen und gerechtfertigten Schlussapplaus in der AKG-Mensa.
Orchester:
Bigband:

