Raus aus dem Klassenverband, rein in das Kurssystem. Schnelles Zurechtfinden mit neuen Inhalten, wechselnden Mitschülerinnen und Mitschülern und selbstverständlich neuen Lehrkräften steht in jedem Jahr nach den Sommerferien im Mittelpunkt der ersten Wochen in der Einführungsphase. Traditionell kommen alle neuen Mitglieder der Oberstufe dann aber zusätzlich noch in den Genuss einer exklusiven Unterstützung, die in diesem Jahr Studienleiterin Dr. Goele Proesmans zusammen mit Teilen des Kollegiums erarbeitet hatte.

Die „Rüsttage“ am AKG sind die besonderen Tage, die alle Schülerinnen und Schüler der E-Phase auf die Herausforderungen der nächsten Zeit – mindestens bis zum Abitur – einstimmen und vorbereiten sollen. Spätestens beim zweiten Hinschauen merkt man, dass dieser zunächst etwas sperrig anmutende Begriff sehr treffend ist, weil er die Aktivitäten, für die sich die Schule eine ganze Woche vor den Herbstferien Zeit und Muße nimmt, sehr präzise beschreibt.

Das Programm der ersten drei Tage dockte daher auch direkt an die speziellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler an. Zunächst wurden in Gesprächsrunden innerhalb des eigenen Tutoriats die Erwartungen an die anstehende Woche formuliert. Eine Exkursion und insgesamt fünf Workshops förderten die Stärken der jungen Leute dann in innovativer Manier. Schlagfertigkeit und Kreativität standen im Mittelpunkt von „Improtheater: Explosiv. Intensiv. Jetzt.“ Unter der Leitung von Florian Krumb entstanden interessante, lustige und teils kuriose Werke, die trotz oder wegen der Improvisation lange im Gedächtnis bleiben werden. Handfeste Anleitung bekam man im Workshop „Präsentationen halten und Feedback geben“ mit Vera Kohlmann und Daniel Glanzner. Ohne Notendruck wurde geübt, wie ein naturwissenschaftliches Thema verständlich, übersichtlich und spannend präsentiert werden kann. Im Workshop „Schreibwellness“ hieß es den Stift festhalten, aber die Gedanken loslassen. Alperiya Nazina vermittelte die Leichtigkeit des Schreibens durch kreative Methoden, die am Ende zu einer Klarheit im Kopf und geeigneten Struktur auf dem Papier führten. Felix von Lehmden schaffte es, Begeisterung für den großen bundeweit ausgetragenen Schülerwettbewerb „Jugend debattiert“ zu entfachen. Viele Debattierfreudige lernten hier, Argumente fair und wortgewandt vorzutragen, so dass von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern demnächst öffentlich politische Auseinandersetzung mit entsprechender Kultur zu erwarten sind. Die Vermittlung von Grundhaltungen und Verhaltensweisen zur Stärkung der Resilienz stand im Mittelpunkt des Workshops von Sonja Hayer-Lenz und Nadja Spilok. Schwierigen Situationen können die Jugendlichen nun mit größerer innerer Stärke begegnen. Probleme werden zukünftig als Herausforderung gesehen, deren Überwindung gibt neue Kraft. Der Kurs wurde sinnvollerweise mit dem Erlernen von Yoga-Techniken verknüpft, so dass die Verbindung von Körper und Geist bewusst genutzt werden kann.

Der Donnerstag hatte dann zwei unterschiedliche Höhepunkte zu bieten. Am Vormittag stand eine Lesung mit Ananda Klaar im Parktheater auf dem Programm. Die 19-Jährige Autorin und Aktivistin setzt sich in ihrem Buch „Nehmt uns endlich ernst“ unter anderem mit Friday For Future und Black Lives Matter auseinander und fordert vehement ein, endlich auf die Stimme der Jugend und die Stimmen der Jugendlichen zu hören. Die AKG-Schülerinnen und Schüler waren durch die Erfahrungen der ersten drei Tage sehr wohl gerüstet, um nicht nur den Worten Klaars zu folgen, sondern diese auch entsprechend einzuordnen und zu beurteilen. Am Nachmittag war Teamgeist beim Fußballturnier in der Schulsporthalle gefragt. Nach schweißtreibenden Auseinandersetzungen wurde im Finale die Spannung auf die Spitze getrieben. Im Elfmeterschießen setzte sich letztlich das Tutoriat von Dr. Pahlke durch und nahm den begehrten Pokal in Empfang.

Am Freitag fanden sich kurz vor Ferienbeginn die Tutoriate noch einmal zusammen und ließen die abgeschlossene Woche beim gemeinsamen Frühstück Revue passieren. Das Feedback fiel eindeutig aus. Alle Beteiligten der Themenwoche „Rüsttage“ konnte wertvolle Erfahrungen sammeln und gehen nun entsprechend gerüstet an die kommenden Aufgaben im Schulalltag.

C. Roth

E-Phasen-Cup

Der E-Phasen-Cup konnte nach fast drei Jahren Pause nun endlich wieder stattfinden. Im Rahmen der Rüsttage, am Donnerstagnachmittag, spielten je zwei Teams aus den drei Tutorien ein Fußballturnier in der Turnhalle des AKG um den Pokal. Gespielt wurde 5-gegen-5 unter den Augen der Schiedsrichter Jonas Klein, Lucas Merk, Tuan Stefanov und Giuliana Franjic aus der Q-Phase.

In zwei Gruppen spielte jedes Team gegen je ein Team der anderen Tutorien. Die aus den Gruppenspielen entstandene Tabellensituation brachte hervor, dass im Halbfinale die Teams eines Tutoriums gegeneinander spielen mussten. Es folgte der Kampf um die Platzierungen. Im Spiel um Platz 5, innerhalb des Tutoriums um Herrn Kempken, kam es dann sogar zu einem 7-Meter-Schießen, bei dem sich das Team „Kempken B“ durchsetzen konnte. Auch im großen Finale zwischen „Brücki“ und „Powerwaden“ kam es zu einem spannenden Shootout. Obwohl die Powerwaden zunächst im Rückstand waren, konnten sie mit platzierten Schüssen noch das Spiel drehen und den E-Phasen-Cup 2022 für sich entscheiden.

Es war ein schönes, sportlich faires Turnier, ohne großartige Verletzungen, dass allen Teilnehmern Spaß gemacht hat. Ich bedanke mich bei allen Helfern beim Auf- und Abbau, dem Schulsanitätsdienst, den Schiedsrichtern, meinen Kollegen Frau Lohrum, Herr Rausch und Herr Polzer für die Unterstützung sowie Frau Proesmans, die den Pokal bereitstellte.

F. Häuber