Neue Doku mit Aufnahmen aus Bensheim
Der Dokumentarfilm über ein Ereignis aus der Zeit des Kalten Krieges entstand im Rahmen eines nordhessischen Schulprojekts und steht jetzt über das Internet zur freien Nutzung zur Verfügung. Einer der Schauplätze des Films: das Alte Kurfürstliche Gymnasium.
2018 hatte bereits der erfolgreiche Spielfilm „Das schweigende Klassenzimmer“ auf der Grundlage von Ereignissen aus den ersten Jahren der DDR ein Unrechtssystem gezeigt, das eine Gruppe junger Leute erst zu einem mutigen Protest und später in die Flucht trieb.
Karsten Köhler gehörte zu ihnen. Er ist heute über 80 Jahre alt und berichtet jetzt als Zeitzeuge in Rückblicken und in Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern über eine Episode, die sein Leben grundlegend veränderte. Dabei gerät auch das AKG ins Bild: Klassenlehrer der in Bensheim aufgenommenen Klasse wurde Herr Schwabenland, damals junger Deutschlehrer am AKG, und der Unterricht fand im Gartensaal statt.
Den geschichtlichen Hintergrund bildet der ungarische Aufstand gegen das stalinistische System, der 1956 von russischen Panzern blutig niedergeschlagen wurde. Eine Abiturklasse in der DDR protestierte dagegen im Unterricht mit zwei Schweigeminuten. Und weil sich das Klassenkollektiv von den Autoritäten über die Frage, wessen Idee das gewesen war, nicht auseinander dividieren ließ, ging fast die gesamte Klasse in den Westen, und zwar ans Aufbaugymnasium in Bensheim. Im Osten war ihnen das Abitur verboten worden.
Der Link zur einstündigen Doku, die von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung gefördert wurde:
http://www.mbtv.de/media/1956-Flucht-einer-Abiturklasse-in-den-Westen.mp4
Ein Screenshot aus der neuen Doku: