Märchen aus aller Welt bei der Märchennacht

Wo schlüpft ein Findelkind aus einem Pfirsich? Wer wird durch die Splitter eines Spiegels im Herzen böse? Wo musste ein Mädchen Geschichten erzählen, um zu überleben? Wer wird durch die Träne einer liebenden Freundin erlöst?

Bei der traditionellen Märchennacht für die die Fünftklässler des AKG und ihre Familien am 13.02.25 gab es in diesem Jahr Neues aus anderen Märchenkulturen zu entdecken. Unter dem Motto „Märchen aus aller Welt“ und unter der Flagge „Leseförderung“ wurde von der Deutschfachschaft gemeinsam mit Theater-AG, Event-AG, TurnerInnen und TänzerInnen ein buntes Programm vorbereitet.

So konnten die Kinder im Speichertheater die moderne und originelle Inszenierung des japanischen Märchens „Momotaro“ erleben, in dem ein lang ersehntes Baby aus einem Pfirsich springt und sich später auf eine Heldenreise macht. Auf seiner Suche nach dem gestohlenen Familienschatz begegnet die Heldin drei Tieren als freundlichen Helfern, aber auch den Oni, bösen Monstern, die es zu besiegen gilt, um den Schatz zurückzuerobern und um schließlich sogar einen Heiratsantrag von einer Prinzessin zu bekommen.

In der Mensa wartete der schwarze Magier in seinem Schloss auf die Kinder, bei dem sie so lange gefangen blieben, bis sie alle seine Märchenquizfragen beantwortet hatten und genügend Erbsen in ein magisches Gefäß füllen konnten. Unter anderem lernte das Publikum hier auch die Hexe Baba Jaga aus der slawischen Mythologie und den Holzhacker Ali und die Räuberbande kennen. Bühnenbild-Projektion und Licht sowie gruseliger Hall-Effekt auf dem Mikrofon des Magiers unterstrichen die Atmosphäre, die Klassen konnten hier aber gleichzeitig ausgelassen ihren Märchenabend feiern bei zwischengeschalteter Musik und dem Tanzen zwischen den Antwortfeldern „1, 2 oder 3?“.

Die Märchenlesungen in der Bibliothek stellten Geschichten aus verschiedenen Ländern vor, natürlich war unter anderem Scheherazade mit 1001 Nacht dabei. Auch im „Café Knusperhäuschen“ wurden neben einer riesigen Auswahl an Kuchen, Brezeln und belegten Brötchen einige kulinarische Besonderheiten aus verschiedenen Ländern angeboten, welche von den Eltern zubereitet worden waren.

Eine weitere Station bot verschiedene Lesespiele und das Basteln von Lesezeichen an. Am lustigsten für die ganze Klasse, Eltern und Geschwister war hier sicherlich ein Mitmachmärchen, das von einem Klassenpaten vorgetragen wurde und in dem einige Kinder jeweils bei einem Stichwort ihren Einsatz hatten.

In der Turnhalle gab es eine Turn- und Tanzvorführung mit Märchenbüchern und zum Thema „Eismärchen aus dem Norden“, Märchenmusik von Simsala-Grimm bis Harry Potter begleitete die Klassenteams beim Puzzle-Staffelspiel mit „Schlitten“, das als Lösung ein Bild der Schneekönigin ergab – dieses Märchen hatten alle Sextaner im Dezember gemeinsam im Mannheimer Theater angeschaut.

Nach diesem reichhaltigen Programm gingen alle tapferen Märchenhelden zufrieden nach Hause, legten ihre Froschaugen, Krone oder Sterntaler ab, während die Event-AG die Scheinwerfer, Mikrofone und das Märchenschloss wieder abbaute.

Es war eine magische Nacht, die viele der Mitwirkenden bereits selbst als Sextaner mit anderem Märchenschwerpunkt erlebt hatten. Um so größer war der Einsatz beim Versuch, diese Begeisterung weiterzugeben.  

Iris Hochstein u. Florian Krumb