AKG-Schüler verzaubern im Caritasheim
Es klingelt zur ersten großen Pause. 25 Schülerinnen und Schüler des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums packen hektisch ihre Sachen zusammen. Instrumente und Kostüme dürfen nicht vergessen werden. Es folgt ein strammer Fußmarsch durch Bensheim Richtung Caritasheim in der Heidelberger Straße. Nach 25 Minuten werden sie von Frau Trömer-Schütz herzlich empfangen. Sie hat wie immer alles vorbereitet. Zunächst gibt es die Stärkung für die Kids in Form von Saft und Wasser. Der Saal füllt sich, die Seniorinnen und Senioren nehmen ihre inzwischen angestammten Plätze im Publikum ein.
Was jetzt noch Routine ist, wird nun zu einem Potpourri der Überraschungen aus Musik, Bewegung, Darstellung, Theater, Literatur und Kunst. Seit fast zwei Jahren kommt das AKG unter der Leitung von Stefanie Denz einmal im Monat ins Caritasheim, um dort der Generation, mit der die jungen Leute sonst weniger Kontakt haben, eine Freude zu bereiten. Das Publikum ist immer gespannt, was diesmal auf dem Programm steht. Und wird nie enttäuscht.
Heute macht die Jazztanzgruppe von Sophia Lohrum den Anfang. Besonders beeindruckend sind die Hebefiguren, das Publikum klatscht begeistert zum Rhythmus der fetzigen Musik. Danach zeigt der Chor der 5. Klassen sein Können. Zu Klavierbegleitung singen die Kinder verschiedene Lieder über Biber, Wölfe, Mäuse und eine Fliege. Beim bekannten „Heute hier, morgen dort“ können auch ein paar Senioren miteinstimmen. Der Chor endet mit Udo Lindenbergs „Wozu sind Kriege da“, bei dem besonders die vier Solistinnen Ava, Lenya, Paula und Katrina hervorzuheben sind, die mit glockenklaren Stimmen den Sinn von Kriegen hinterfragen. Die Lieder sind zum Teil zweistimmig vorgetragen und werden alle auswendig gesungen. Zum Abschluss hat sich die Tanz AG der Mittelstufe des AKG exklusiv für den Auftritt im Seniorenheim einen fast fünfminütigen Tanz ausgedacht, der einen Abriss von der Tanzgeschichte von den 1920ern bis heute darstellt. Unter rhythmischem Klatschen des Publikums wird geswingt, getwistet und auch das „Saturday Night Fever“ hält Einzug ins Seniorenheim.
Beim langanhaltenden Applaus, der von Herzen kommt und den verdienten Lohn für die wochenlangen Vorbereitungen darstellt, blickt man sowohl bei den Senioren als auch bei den Schülern in glückliche und zufriedene Gesichter.
Für den nächsten Auftritt ist wieder ein musikalischer Leckerbissen geplant. Ein Kammerkonzert mit Schülern aller Jahrgangsstufen wird den krönenden Abschluss des Schuljahrs bilden und die Sommerpause einläuten. Bis im neuen Schuljahr wieder neue Auftritte terminiert und organisiert werden, können alle Beteiligten sich an die vergangenen Auftritte zurückerinnern.
Die Deutsch-Theater AG spielte schon einen Ausschnitt ihres aktuellen Stücks, ein Streichquartett war sogar zweimal mit dabei. Eine kleine Jazz-Kombo mit Saxofonen und Klarinette sorgte für ein besonderes Flair im Großen Saal. Die AKG-Schüler lesen regelmäßig Gedichte, Märchen oder kleine Geschichten vor. Die Kammermusiker (Klavier, Blockflöte, Gitarre) sind sehr oft dabei und von sehr hohem Erinnerungswert war der Vortrag deutscher Volkslieder unter Begleitung von Klavier und Geige.
Stefanie Denz organisiert stets ein abwechslungsreiches Programm und versucht alle Schüler im Programm unterzubringen, die mitmachen möchten. Die Schüler sind teilweise Landessieger bei „Jugend musiziert“ und teilweise Anfänger auf ihren Instrumenten. Die zahlreichen motivierten Kids müssen nur vorher gut geübt und die Stücke vorgespielt bzw. mit den anderen geprobt haben. Neben der Integration von Jung und Alt kommen so auch Schüler aus verschiedenen Klassenstufen zusammen und können sich austauschen.
S. Denz